Von Camaguey nach Santa Clara


Sonntag, 3. März 2013
Riesen Portion Omelett mit Käse und Schinken. Dazu Toast, Marmelade, Orangensaft, Früchteteller und 2 Cappuccino. Es ist nur noch leicht bewölkt bei 17 Grad. Der Tag fängt gut an.
Der Kubaner, der angeblich die ganze Nacht auf unseren auf der Straße abgestellten Mietwagen aufgepasst hat, läuft um kurz nach 7 Uhr in Richtung unseres Fahrzeugs. Gestern Abend habe ich niemand in der Nähe unseres Pkw’s gesehen und heute morgen um 6 Uhr auch nicht – von wegen die ganze Nacht aufgepasst. Als wir zum Wagen kommen hat er den auch noch gewaschen,  obwohl das der Regen gestern den ganzen Tag schon gemacht hat. Ich drücke ihm trotzdem 1 CUC in die Hand. Er fordert aber 5 CUC und setzt sich als Beifahrer in unser Fahrzeug. Ich fordere ihn auf, sofort auszusteigen. Er kommt gerade noch rechtzeitig ohne meine Hilfe aus dem Fahrzeug und trollt sich mit seinem CUC. Hätte sonst schmerzhaft für ihn ausgehen können.
Wir fahren zuerst einige Zeit die Carretera Central bis nach Ciego de Avila und biegen dann an die Nordküste nach Cayo Coco ab. Eine vorgelagerte Insel auf die man über eine aufgeschüttete Straße kommt. Bei der „Einreise“ in die andere Welt werden zuerst die Pässe kontrolliert und dann 2 CUC kassiert. Zutritt nur für Touristen und dort arbeitende Kubaner mit extra Passierschein! Auf der Insel, die sich über ca. 100 km Länge erstreckt (mit eigenem Flugplatz), eine größere Anzahl an Top Hotel Anlagen mit traumhaftem, weissem Sandstrand und Palmen. So wird Kuba in den Reiseprospekten verkauft. Wir sind aber inzwischen fast 3000 km durch’s echte Kuba gefahren. Das hier ist die ‚Andere Welt‘. Machen ein paar Fotos und fahren dann die 30 km übers Meer wieder zurück. Bei der „Ausreise“ werden nochmal 2 CUC fällig. Kurz darauf holt uns in Moron das echte Kuba wieder ein. Straßen mit 20 cm tiefen Schlaglöchern, verfallene Wohnhäuser, verfallene Fabriken, Menschen zu Fuß, auf Pferdekarren, mit Fahrrädern, auf stark rußenden, zu Transportfahrzeugen umgebauten Uralt- Lkw’s, ebenso alte Traktoren und natürlich die US Oldtimer, die mangels an anderen Möglichkeiten hier ganz normal im Alltagsbetrieb genutzt werden. Es fällt schätzungsweise ein motorisiertes Fahrzeug auf 500 Einwohner – also nichts los auf den Straßen. Durch Landwirtschaft, Zuckerrohrfelder, Bananenplantagen, Weideland und Grasland geht es die 170 km bis Santa Clara weiter. Unsere sehr schöne Bungalowanlage am Stadtrand für unsere letzte Nacht in Kuba ist nur gering belegt. Wer verläuft sich auch schon hierher. Das Buffet im Restaurant der Anlage ist für mind. 100 Gäste, obwohl nur ca. 30 hier sind. Volles Programm mit Musik, auch wenn keine Gäste da sind, heißt die Devise für die alleine 8 Kellner. 12 CUC p.P. für’s Buffet plus die 2 CUC für’n Bier.


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